Piesporter Goldtröpfchen
Der heutige Weltruhm Piesports gründet sich vor allem auf die überragenden Weine aus der Lage Goldtröpfchen, deren Name laut Karl Christoffel auf die winzigen goldenen Tüpfchen hinweist, die bei Überreife auf den Beeren schimmern und die Edelfäule anzeigen.
500 Hektar Rebland machen Piesport zu einer der größten Weinbaugemeinden des Anbaugebietes. Mit 80 hektar ist das 1971 erweiterte „Goldtröpfchen“ an dieser Fläche beteiligt. Zusammen mit der Spitzenqualität der dort gelesenen Trauben hat dieser Name für den großen Markterfolg der Piesporter Weine gesorgt.
Da die Weinbergsname auch einigen benachbarten Lagen erlaubt wurde, wollten die Trierer Besitzer der Stammlage früher einmal die Bezeichnung „Urgoldtropfchen“ einführen.
Man hat nämlich im Zuge der Flurbereinigung eine ganze Anzahl Weinberge zusammengelegt und eine Lage von über 100 ha geschaffen, die alle Weinberge oberhalb des Dorfes und die ganze untere Hälfte des Berges bis zur Grenze der Gemarkung Dhron umfasst. Das Piesporter Goldtröpfchen ist trotzdem keineswegs ein Gattungslagenname geworden. Die Gemeinde hatte schon vor Jahren ein neues Etikett mit einem Schutzzeichen entwickelt, einem Goldtröpfchen, das rechts in der unteren Ecke des Etiketts hängt. Alle Weine, die dieses Piesporter Schutzzeichen trugen, waren naturrein und hatten eine Kommissionsprobe bestanden.
Die Piesporter waren also sehr streng untereinander geworden, und das ist dem Ruf dieser ausgezeichneten Lage schon vor der Zeit der heutigen strengen Qualitätswein Prüfungen sicher gut bekommen.
Christian von Stramberg berichtet 1837, dass man den Piesporter Wein, da „vorzüglich an Bouquet und Schwere“, Anfang des 18 Jahrhunderts sogar dem damals weitaus höher geschätzten und berühmteren Rheinwein gleichstellte.
Wintricher Ohligsberg
"Im 19. Jahrhundert hatte dieser Weinberg, dessen Name sich von einer Kapelle „zum Oelberg“ ableiten lässt , „olig altertümlich für Öl“, Weltruf. Christian von Stramberg schwärmte von ihm:“Selbst die vorzüglichsten Weine des Braunebergs müssen in Feuer und Lieblichkeit dem Oligsberger Weichen “.
Diese herausragende Qualität sorgte für enorme Preise, die die anderer weltberühmter Lagen der Mosel und Saar deutlich überprüfen. So wurden vom hervorragenden Jahrgang 1857 für das Fuder Josephshöfer bis zu 1200 Taler, für Scharzhofberger bis zu 1300 Taler, für den Ohligsberger jedoch sogar Preise bis zu 1500 Taler bezahlt.
Einen großen Gesellschaftlichen Höchepunkt erlebte dieser Weinberg 1922, als ein Ohligsberger Jahrgang 1913 zum Festbankett der Nobel Preis Verleihung serviert wurde" (Kämmer 2006: 80-84).